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Was ist Focusing?

 

 

Eugene T. GENDLIN

 

Focusing wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA entwickelt und begründet von dem Gesprächstherapeuten Eugene T. GENDLIN, dem Nachfolger von Carl ROGERS an der Universität Chicago.

Inzwischen wird seine Methode weltweit eingesetzt in Coaching und Therapie. GENDLIN lebt heute in Manhattan/NY.

 
 

Focusing kennen wir alle aus der Alltagserfahrung. Wenn wir eine Entscheidung "aus dem Bauch heraus" treffen, wenn wir etwas gemäß unserer inneren Empfindung entschieden haben, wenn sich etwas gut oder ungut "anfühlt", dann sind wir im Sinne von Focusing in Kontakt mit der inneren Stimme unseres Körpers.

Einfaches Beispiel: Die morgendliche Überlegung: Was ziehe ich heute an? Was passt heute zu mir? Geschieht die Auswahl intuitiv, stellt sie sich meist als "richtig" an, geschieht sie nur rational, kann sie sich sehr bald als falsch erweisen - weil eine innere Stimme dabei überhört wurde.

Mit Vernunft und Körperempfindungen zu entscheiden erhöht die Wahrscheinlichkeit, richtig zu entscheiden, auf jeden Fall aber authentisch zu sein.


Genau deshalb ist es hilfreich, Focusing zu nutzen in allen möglichen Lebenslagen, zur Entscheidungsfindung, zur Beziehungsklärung, zur entspannten Konzentration.


 

Focusing kann man lernen. Es ist eine Methode,

  • den Kontakt zwischen Denken und Fühlen herzustellen, auf sich selbst zu hören und mit sich selbst in Übereinstimmung zu sein;
  • das Gefühl für "gut für mich" bzw. "schlecht für mich" zu entwickeln und ernst zu nehmen;
  • sich direkt auf die vorbewusste Seite des Erlebens als eine körperlich gefühlte Qualität zu beziehen.

Focusing kann man auch einsetzen, um andere Menschen in ihrem Prozess der Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt konstruktiv zu begleiten.

Focusing ist ein Prozess,

  • die Aufmerksamkeit auf das eigene unmittelbare körperliche Erleben zu richten wie auf eine "Grenzzone" zwischen Bewusstem und Unbewusstem;
  • auf das Unklare einer Situation oder eines Themas zu achten,
  • die innere Resonanz zu einer Situation oder zu einem Thema entstehen zu lassen - als Ausgangspunkt für mögliche Veränderungen.

Freundliche Selbstwahrnehmung ist ein wichtiger Schritt zur Lösung von Problemen und zur konstruktiven Persönlichkeitsentwicklung.

Daher ist Focusing auch eine Haltung,

  • zum eigenen Erleben mit Wohlwollen Beziehung aufzunehmen, ohne gleich zu werten;
  • Probleme, Belastungen oder auch Widerstände anzuerkennen und freundlich zu betrachten;
  • innerlich in einen guten, entlastenden Abstand zu Problemen oder belastenden Themen zu gehen;
    Schutz vor blockierenden Prozessen wie Selbstabwertung zu entwickeln.

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